Wiederaufbau und Restaurierungen, Eliasfriedhof Dresden

Eliasfriedhof Blick nach West um 1906, Foto Klemm Konrad, Quelle: SLUB/Deutsche Fotothek

Der Eliasfriedhof ist ein einzigartiges Denkmal der Dresdner Stadtgeschichte. Als nahezu unverändert erhaltene Friedhofsanlage des 18. bis Anfang 19. Jahrhunderts ist er ein Kulturdenkmal von europäischem Rang. Entstanden 1680 als „Pestfriedhof“ wurde der Eliasfriedhof 1722 auf Anweisung August des Starken in der Nachfolge des alten Friedhofs an der Frauenkirche erweitert.
Programmatisch wurde er als „Schauplatz der Vergänglichkeit“ zeitgleich zum Zwinger-Hof als dem barockem „Schauplatz der Lebensfreude“ durch George Bähr und Johann Gottfried Fehre mit barocke Sandsteinarkaden mit Grabkapellen und Grüften umschlossen.
Damit war die Grundlage geschaffen, dass der Friedhof ab der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts zum bevorzugten Ruheplatz der Residenzstadt für das Dresdner Bürgertum und Adel wurde.

Eine privilegierte Grablege zwecks Erhöhung des individuellen Nachruhms gehörte in den besseren Kreisen zur gesellschaftlichen Repräsentation. Entsprechend waren die Grablegen von üppiger barocker Pracht in Form von Grufthäusern oder als skulptural geschmückte Einzelgräber ausgestattet. Die Gräber sind von bedeutenden Künstlern wie Johann Christian Kirchner (1691-1732), Caspar David Friedrich (1774-1840), Christian Gottlieb Kühn (1780-1828), Franz Pettrich (1770-1844) oder Gottlob Friedrich Thormeyer (1775-1842) gestaltet worden und sind jeweils eigene Kunstwerke für sich.

Im Jahr 1876 erfolgte auf dem Eliasfriedhof die letzte Bestattung. Der Friedhof wurde geschlossen. Danach war dieses einzigartige Ensemble lange dem Verfall preisgegeben. Im 2. Weltkrieg brannten die Dächer ab. Die Grufthäuser 38-41 stürzten ein.

Seit 1998 nimmt sich der »Förderverein Eliasfriedhof Dresden e. V.« der großen Aufgabe der Pflege und Öffentlichkeitsarbeit mit Führungen an, um den Friedhofsträger bei der Erhaltung dieses einzigartigen Denkmals zu unterstützen. Seit 2015 laufen zudem umfassende Sicherungs- und Konservierungsarbeiten im Rahmen des Bundesprogramms für National wertvolle Kulturdenkmale.

Bildquellen

  • SHP-Bauprojekte.de-B-85 (10) SLUB Klemm, Konrad, 19061908: © SHP Architekten GmbH
Bauherr
ÄRAR des Elias- Trinitatis- und Johannisfriedhofs zu Dresden
Kategorie
Kenndetails

Denkmalschutz (Objektliste nach §10 SächsDSchG)
Obj.-Dok.-Nr. 09306482 (Kulturdenkmal)

Bauwerkszuordnungskatalog (2021)
4900 (Gedenkstätten)
4940 (Baudenkmal)

Bildquellen

  • SHP-Bauprojekte.de-B-85 (10) SLUB Klemm, Konrad, 19061908: © SHP Architekten GmbH
 

Eliasfriedhof Blick nach West um 1906, Foto Klemm Konrad, Quelle: SLUB/Deutsche Fotothek

Lageplan gesamt
Lagplan mit Grabstellen
Blick von Westen
Grufthäuser entlang der Ziegelstraße
Schnitte Grufthäuser 38-41
Grufthäuser 38-41
Grufthaus Güntz nach Trümmerberäumung / vor der Wiederherstellung
Auszug Werkplan Grufthaus Güntz
Grufthaus Güntz wiederhergestellt

Eliasfriedhof Dresden, Wiederaufbau und Restaurierungen am Beispiel der Grufthäuser 38-4, sowie des Grufthauses Güntz

Aufgabe

Abschnittsweiser Wiederaufbau mit steintechnischer Instandsetzung unter Wiederverwendung von Trümmermaterial.

Wiederaufbau Grufthaus Güntz, sowie der Grufthäuser 38-41 mit den Original- Werkstücken der Arkadenfront. Wiederherstellung der Dächer, Eindeckung von Biberschwanzziegeln in der gleichen Größe und Schnitt der Originalziegel.

Konservierung und statische Ertüchtigung der geschmiedeten Gittertüranlagen, die zu den schönsten sächsischen Kunstschmiedearbeiten gehören.

Putz- und Stuck-Rekonstruktion eines kapellenartigen Innenraums.

Planungsleistungen SHP

Objektplanung LP 2 bis 8

in Arbeitsgemeinschaft mit Matthias Voigt, Dipl. Ing (FH) Fachingenieur für Denkmalpflege

Termine

Abschnittsweise Ausführung 2016-2018

Bildquellen

  • SHP-Bauprojekte.de-B-85 (10) SLUB Klemm, Konrad, 19061908: © SHP Architekten GmbH