TU Dresden Hochleistungsrechenzentrum
Planungsleistungen SHP
Objektplanung LP 2 bis 8
eigenständiger Alternativentwurf
wirtschaftlich-technische Optimierungsplanung
Funktion
PC-Farm (Cluster aus 1400 Prozessoren, wassergekühlt)
HPC-Server (Parallelrechensystem mit über 1000 Prozessoren, luftgekühlt)
Tape-Library (Band-Sicherungssystem mit 1 Petabyte Speicher)
Besonderheiten
Komplexe TGA (1,5 MW Heizleistung, 2 x 800 kVA Transformatoren, 2 x 92.000 m³/h Umluftkühlung)
Baufeldfreimachung – Umverlegung umfangreicher technischer Maßnahmen
Kurzer Planungs- und Realisierungszeitraum mit Winterbaumaßnahmen
Sicherheitstechnik (EMA, BMA, Gaslöschanlage)
Denkmalschutz (Einzeldenkmal)
Aufgabe
Für Forschungsvorhaben im Spitzenbereich war ein Hochleistungsrechenzentrum unterzubringen, das zum damaligen Zeitpunkt hinsichtlich der Rechenleistung weltweit zur Spitzengruppe gehörte. Der Rechnerkomplex war innerhalb des denkmalgeschützten Gebäudeensembles Trefftzbau / Willersbau aus den frühen 1950er Jahren unterzubringen. Zudem war die Einhaltung des Fertigstellungstermins auf Grund technischer Vorschriften zwingend einzuhalten (strafbewehrt).
Entwurfskonzept
Es wurden von uns zahlreiche Standort- und Entwurfsvarianten untersucht, wobei auf die historische Bausubstanz und die sensible städtebaulich Situation eingegangen werden musste. Die hohen technischen Anforderungen führten zu komplexen Raumgeometrien, die am wirtschaftlichsten mit einem Neubau gelöst werden konnten. Daher fiel die Entscheidung zugunsten eines Erweiterungsneubaus. Die Speichermedien waren aus Sicherheitsgründen räumlich getrennt von den Rechnern unterzubringen. Dafür wurde ein Teil des Altbaus umgebaut ausgestattet.
Unser Architekturentwurf sah vor, den bestehenden Altbau mit einem Erweiterungsneubau zu ergänzen, dergestalt, dass die historische Grundform weitergeführt wurde. Farbgebung und Materialität wurden ebenfalls vom Altbau übernommen, jedoch wurde die Fassade sehr dezent neu interpretiert. Zwischen Altbau und Neubau entstand eine Fuge, in der ein offenes Treppenhaus untergebracht wurde. Die historische Fassade blieb im Inneren erhalten und ablesbar. Insgesamt wurde so die denkmalgeschützte 1950er Jahre Architektur sehr behutsam und respektvoll erweitert, sichtbar, aber ohne den Gesamtkomplex zu dominieren.
Umsetzung
Als die Rohbauarbeiten am 08.12.2005 begannen, fiel der erste Schnee. Der Winter 2005/2006 war hart und lang. Dennoch gelang es durch hohes Engagement aller Beteiligten, das Gebäude rechtzeitig fertig zu stellen und die Rechner fristgerecht in Betrieb gehen zu lassen.
Bildquellen
- Hochleistungsrechenzentrum-SHP-Bauprojekte: © SHP Architekten GmbH