Denkmalgerechte Energetische Sanierung mit nachhaltigem Erhalt historischer Bausubstanz
Das denkmalgeschütze Hörsaalgebäude beinhaltet einen der größten Hörsäle der TU Dresden und gehört zu den architektonischen Perlen der frühen Nachkriegszeit. Das Auditorium gehörte in den 60er Jahren zu den innovativsten Räumen, was Raumakustik anbelangt und fand überregional Beachtung in der Fachwelt.
Nach rund 50-jähriger intensver Nutzung bestand ein erheblicher Abnutzungs- und Schädigungsgrad an der Baukonstruktion. Die Betonkonstruktion war stark korrodiert, das Dach drohte einzustürzen (was damals noch niemand wußte), während einer Veranstaltung fiel ein Fenster aus seiner Verankerung. Die technische Gebäudeausstattung war überholt. Die Lüftungsanlage funktionierte schon seit Jahren nicht mehr.
Eine Anpassung an aktuelle Vorschriften des Brandschutzes war dringend angezeigt.
Die Planung hatte die Zielsetzung die historische Bausubstanz möglichst zu erhalten und darauf aufbauend, die baulichen Mängel zu beheben und die Anpassungen an technische Anforderungen umzusetzen.
In diesem Rahmen und unter Beachtung der denkmalpflegerischen Belange wurde insbesondere auf die Verbesserung der Energieeffizienz orientiert, auch um zur Co-Finanzierung Fördermittel aus dem EU-Programm EFRE zu erhalten.
Das Projekt wurde minutiös durchgeplant. Sämtliche Bauteile und Baustoffe wurden auf Wiederverwendbarkeit geprüft und konnten fast immer nach Aufarbeitung wieder verwendet werden. Erforderliche Neubauteile wie Aufzug oder Sonnenschutzanlagen wurden in moderner Formensprache additiv und sensibel in das Denkmal eingefügt, so dass sich ein stimmiges und harmonisches Gesamtbild ergab.
Freistaat Sachsen, SIB Niederlassung Dresden II
Wissenschaft & Technik
Kennzahlen, Flächen (DIN 277)
Bauwerkszuordnungskatalog (Hörsäle) 2110/2112
Hauptnutzfläche (HNFa) 1.065 m²
Bruttogrundfläche (BGF) 2.961 m³
Bruttorauminhalt (BRIa) 6.473 m³
Hörsaalplätze 481
Kosten (DIN 276)
BWK (KG 300 + KG 400) 5.762.000,- €
GBK (KG 200 – KG 700) 7.648.000,- €
Termine
Grundlagen, Konzeptentwicklung, Planung 03/2013 bis 10/2015
Baumaßnahmen 10/2015 bis 05/2018
Inbetriebnahme 05/2018 bis 08/2018
Übergabe an den Nutzer 08/2018
Energieeffizienz/Nachhaltigkeit
Einsparung Primärenergie 40,9 %
Unterschreitung EnEV 30,0 %
Einsparung CO2-Emissionen 22,1 %